Hunde sind faszinierende Wesen, deren Verhalten massgeblich von ihrer Energie bestimmt wird. Die Wissenschaft hinter der Hundekommunikation zeigt, dass Energie nicht nur eine Metapher ist, sondern eine reale Kraft, die das Verhalten eines Hundes von Wohlwollen bis hin zu Aggression beeinflussen kann.

Energie als Stressfaktor:

Hunde reagieren sehr empfindlich auf die Energie, die sie umgibt. Ein hohes Energieniveau kann schnell als Stress wahrgenommen werden. Wenn ein Hund gestresst ist, neigt er dazu aggressiver oder destruktiv zu werden. Umgekehrt kann eine geringe Energie, also ein ruhiger und gelassener Umgang, den Stress reduzieren und eine harmonische Beziehung fördern.

Leise Kommunikation:

Es ist bemerkenswert, wie viel effektiver leise Kommunikation bei Hunden ist. Ein Flüstern oder ein ruhiges Rufen wird von einem Hund oft schneller wahrgenommen als laute, energiegeladene Stimmen. Diese ruhige Art der Kommunikation hilft, die Energie im Raum zu regulieren und das Rudel, oder den Hund schneller zum Handeln zu bringen. Lautes Rufen oder Schreien kann dagegen zu Verwirrung oder Ignoranz führen, da es als Panik oder Überreaktion interpretiert wird.

Der fliessende Übergang:

Die Energie eines Hundes kann durch kleine Veränderungen im Verhalten fliessend zwischen freundlich und aggressiv wechseln. Dies zeigt, dass Hunde nicht in starren Mustern handeln, sondern sehr flexibel auf die Energie in ihrer Umgebung reagieren. Ein Hund, der sich bedrängt fühlt wird vorwärts gehen, aber nur, wenn er nicht zurückweichen kann oder zu viel menschliche Energie abbekommt.

Schritte zurück statt vor:

Ein wichtiger Lernpunkt für Hundebesitzer ist, dass der Rückzug oft sinnvoller ist als das vorwärts Drängen. Menschen tendieren dazu, Kontrolle auszuüben und voranzugehen, oft aus der Fehlannahme heraus, dass Rückzug Schwäche signalisiert. Hunde jedoch verstehen Rückzug als Zeichen von Entspannung und Sicherheit. Es ist besser, einen halben Schritt zurück zu machen, um zu zeigen dass du die Situation nicht eskalieren lassen willst.

Evolution und Biologie:

Diese Erkenntnisse sind nicht esoterisch oder philosophisch, sondern basieren auf Evolution und Biologie. Hunde sind darauf ausgelegt, auf subtile Signale zu reagieren. Die Verdopplung von Worten oder das Erhöhen der Lautstärke kann als „doppelte Energie“ wahrgenommen werden, was das Verhalten des Hundes zusätzlich beeinflusst. Laut werden musst du dann nicht.

 Praktische Tipps von woelfinbalance.ch

Ruhe bewahren:

Bleibe ruhig und leise, selbst wenn du aufgeregt bist. Deine Ruhe wird von deinem Hund als Sicherheit interpretiert.

Energie regulieren:

Achte auf deine eigene Energie. Wenn du gestresst bist, wird dein Hund das spüren und möglicherweise in gleicher Weise reagieren.

Rückzug als Methode:

Wenn dein Hund überdreht ist, ziehe dich zurück anstatt vorzugehen.

Dies de eskaliert oft die Situation.

Verhalten beobachten:

Beobachte die Reaktionen deines Hundes auf verschiedenen Energiepegel und passe dein Verhalten entsprechend an.

Raum geben:

Es macht wirklich Sinn, einen halben Schritt zurückzugehen oder das Gewicht ein wenig zu verlagern, in die Knie zu gehen oder sich ein bisschen herauszudrehen, um Raum zu geben und Ruhe reinzubringen. Dies senkt das Energielevel.

Die Basis von destruktiven Konflikten:

Wenn Hunde einen Konflikt untereinander haben, können sie diesen sehr gehemmt und spielerisch austragen. Doch wenn der Artgenosse mit mehr Energie reagiert, wird sein Opponent ebenfalls energischer, und das gehemmte Verhalten wandert nahtlos Richtung destruktives Verhalten. Hunde unterscheiden nur nach Energieniveau, welches auf ihrem Stresslevel basiert. Die Lösung ist also, den Hund auf ein niedriges Energielevel einzuladen und so seine Hemmung zu stärken. Dieser Hund liefert dann nicht die Energie, damit ein anderer Hund entsprechend darauf einsteigen muss.

Wortenergie:

In der Praxis macht es tatsächlich Sinn, ein Wort kurz hintereinander in gleicher Lautstärke zu wiederholen, anstatt es laut zu sagen. Man kann sich das so vorstellen, dass es energetisch aufsummiert im Grunde das gleiche wäre. Nur bin ich in diesem Fall genauso gehemmt wie ein hochsozialer Hund und überschreite prinzipiell und konsequent ein gewisses Energiefeld partout nicht. Das nehmen die Hunde deutlich wahr. Das macht auch Sinn, wenn ich in diesem Moment noch nicht mein Ziel erreiche.

Treffen im Aussenbereich:

Wenn sich im Aussenbereich zwei Mensch-Hund-Teams treffen, gelten die gleichen energetischen Prinzipien. Wenn ich einen anderen Halter forsch zurechtweise oder auf einen unerzogenen Hund verweise, bringe ich Energien mit hinein, die sehr wohl zur Eskalation unter den Hunden führen können. Hier macht es Sinn, weiser zu sein als der andere und konsequent dein Energielevel nicht zu überschreiten.

Geschwindigkeit:

Es macht Sinn, eher langsam als schnell zu handeln und auch einmal demonstrativ innezuhalten. Kleine Bewegungen und Anhalten, was für Menschen oft schwer ist, reduzieren energetisch in der Summe auch mein Energielevel.

Zusammenfassung:

Ich kann mich leise artikulieren, mich physisch zurücknehmen und langsam agieren, dabei generell das von mir angestrebte Energielevel, also mein Eskalationslevel, niemals überschreiten. Selbst wenn ich in einer Situation erst einmal nicht mein Ziel erreiche, also menschlich nicht die Kontrolle erlange. Das Ganze ist ein Weg mit fliessenden Übergängen, indem du mit weniger Energie deinen Hund auf höherem Energielevel herunterführst auf dein Energielevel. Ganz praktisch und nicht esoterisch.

Das hat allerdings nichts mit Notfällen zu tun, wo du diese Regeln wie es jeder Hund auch tun würde, einfach über Bord wirfst.

Durch das Verständnis und die bewusste Anwendung dieser Prinzipien kannst du eine tiefere, respektvollere und harmonischere Beziehung zu deinem Hund aufbauen.

Das mag jetzt nach jahrelanger Meditation wie die eines Shaolin Mönchs klingen, doch ganz so schlimm ist es nicht. Du schaffst das, gerne unterstütze ich dich dabei!

Herzlichst, Stephanie 0765019512